Marktfertige Neuentwicklungen zur Bestandserhaltung
Memocon und ihre Vorgängergesellschaften haben gemeinsam mit Kooperationspartnern zahlreiche Innovationen zur Bestandserhaltung entwickelt, die sich erfolgreich etabliert haben:
Memocon Curator – Mengenscanverfahren für Archivalien (2020)
Das weltweit neuartige Mengenscanverfahren ist hocheffizient, sehr schonend und damit archivgerecht.
Die Dokumente werden über ein offenes, kontaktarmes Transportband mit Vakuumunterstützung befördert und beidseitig mit einer optischen Auflösung von 400 dpi gescannt. Der Nahfeldscanner erlaubt eine verzerrungsfreie Abbildung sowie eine schattenfreie LED-Beleuchtung, so dass die Digitalisate ohne jegliche Bildbearbeitung einen deutlich höheren Farbraum und eine deutlich höhere Schärfe besitzen als bei den allgemein verwendeten Auflicht-Scansystemen. Steuerung und Datenkonvertierung sind frei programmierbar und ermöglichen die Realisierung unterschiedlichster Ansprüche und Wünsche. Eine direkte Einbindung in die Datenerfassung Memoscript gewährleistet eine optimale Prozesssteuerung und Qualitätssicherung.
Memoscript – Digitaler Workflow und restauratorische Dokumentation (2020)
Die eigenentwickelte Software zur digitalen Prozesssteuerung auf Objektebene erhöht die Effizienz aller Produktions- und Workflowketten der Memocon.
Alle Bearbeitungsschritte werden als digitale Dokumentation festgehalten. Quasi per Mausklick ist es erstmals in Echtzeit und historisch einsehbar, welcher Mitarbeiter wann, wie und mit welchen Einsatzstoffen ein Dokument bearbeitet hat. Memoscript ist somit eine präzise und umfassende Restaurierungsdokumentation, die jeder Kunde zum Abschluss der Bestandserhaltungsmaßnahmen erhält. Die digitale Dokumentation schont zudem die natürlichen Ressourcen: Sie führt zu einer jährlichen Einsparung von mehr als 400.000 Blatt Papier, die vormals für die manuelle Erfassung und Dokumentation der Arbeitsprozesse nötig waren.
Memocon BCP – Bückeburger Conservation Process (1996 / 2009 / 2020)
Das 1996 von der Neschen AG entwickelte „Bückeburger Verfahren“ zur Einzelblattentsäuerung wird von der Memocon kontinuierlich weiterentwickelt.
Das bislang einzige wässrige Entsäuerungsverfahren ist ein weltweit anerkanntes Mengenverfahren, insbesondere für wertvolle unikale Dokumente. Auch bei bereits stark geschädigten Papieren bietet es eine unmittelbare hochwirksame Neutralisierung von Säuren, eine effiziente alkalische Reserve sowie zusätzliche Mehrwerte, wie zum Beispiel eine Stabilisierung im Behandlungsprozess durch Nachleimung.
Automatisierte Foliierung (2008 / 2020)
Moderne, semi-automatische Foliierungsmaschinen ermöglichen eine effiziente und kontaktlose Foliierung mit alterungsbeständiger Tinte über ein Ink-Jet-Verfahren.
Dieser archivische Mehrwert gewährleistet eine dauerhafte Ordnung und Zitierfähigkeit sowie – im Zusammenhang mit Zweitformen – eine abschließende Vollständigkeitskontrolle. Darüber hinaus werden auf Grundlage der Foliierungen sämtliche restauratorischen und konservatorischen Maßnahmen auf Blattebene dokumentiert.
Inzwischen ist die Foliierung wesentlicher Bestandteil der Empfehlungen zur Digitalisierung von schriftlichen Kulturgütern.