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Reinigungserfolg in Zahlen

Memocon verfügt über einen großen Datenpool an Messreihen aus der Reinigung unterschiedlichster Bestände verschiedener Schmutz- und Schimmelkontaminationen der Schadensklassen I bis V.

Im Unterschied zu Messungen über chemische und physikalische Behandlungen (siehe Entsäuerungserfolg in Zahlen ) ist die Ausgangslage einer biologischen Kontamination signifikant heterogener und unabhängig von Papierqualitäten, Bindeformen und Alter der Dokumente.

Der Vorteil ist jedoch, dass es keiner die Papiere zerstörenden Messmethoden bedarf, um den Behandlungserfolg objektiv zu verifizieren.

Prüfung der Reinigungswirkung bei Schimmel und Schmutz

Neben einer optischen Kontrolle wird der Behandlungserfolg der Reinigung von Schimmel + Schmutz mit Hilfe zweier Messmethoden an einer hohen Anzahl von Stichproben überprüft:

Die ATP/AMP-Messung dient der Überprüfung der Höhe einer biologischen Kontamination (Biomasse) und die KBE-Bestimmung  dient der Bewertung der Aktivität bzw. der Aktivierbarkeit der Schimmelkontamination. Da in Stäuben und Schmutz immer eine hohe Menge an Schimmelsporen gebunden sind (Staub und Schmutz sind zumeist Ursprung und primärer Nährboden einer Schimmelexposition), eignet sich die ATP/AMP-Messung zur Kontrolle des Reinigungserfolgs von Verschmutzungen.

Hohe Stichprobenmengen (in der Regel eine Messreihe bezogen auf 3% der zu behandelnden Objekte und mindestens 3 Messreihen) und Erfahrungen in deren Auswertung in Bezug auf die individuelle Ausgangslage lassen eine eindeutige und zielführende Interpretation der Messdaten zu, die zu folgenden Grunderkenntnissen geführt haben:

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Wie haben im Rahmen der Prüfreihen festgestellt, dass die Menge an Biomasse optisch nicht erkennbar ist. Vermeintlich  „saubere“ Bereiche können deutlich höhere Kontaminationsmengen aufweisen, als solche Bereiche, bei denen man optische Veränderungen und Schimmelschäden bereits erkennen kann. Memocon prüft daher nicht nur an Bereichen, die eine hohe Schimmelkontamination durch Mycelbildungen oder andere optisch erkennbare Hinweise vermuten lassen, sondern unabhängig hiervon im Querschnitt des Bestandes.

Hohe Biomassen lassen sich über eine mechanische Trockenreinigung auf eine vergleichbare und unkritisch geringe Restkontamination reduzieren, wie Bereiche, die deutlich geringere Biomassen aufweisen.

Schimmelpilzexpositionen bilden sich zunächst an der Papieroberfläche und verwenden für ihre Stoffwechselreaktion aufliegende Stäube und Verschmutzungen. Erst nach Abschluß der ersten dynamischen Wachstumsphase an der Oberfläche dringen die Pilze tief in die Paperschichten ein.

Wenn eine Reinigung frühzeitig erfolgt und die Schimmelexposition noch nicht tief in die Papierstruktur eingedrungen ist, kann diese unabhängig von der Kontaminationsmenge leicht und mit hoher Effizienz entfernt werden.

Auch nach vollständiger fach- und sachgerechter Reinigung ist eine vollständige Reduzierung der Biomasse nicht möglich. In der Regel pendelt sich die angezeigte verbliebene Restmenge, ausgedrückt in RLU, durchschnittlich in Höhe von für die Nutzung und Substanzerhaltung unkritischen ca. 230 ein.